Die Technik des Aquarells

 

Beim Aquarell werden die aus einem Bindemittel (Gummi arabicum) und Farbpigmenten bestehenden Farben mit Wasser verdünnt und mit einem feinem Haarpinsel auf Papier aufgetragen. Dank des lasurartigen Auftrages schimmert der Malgrund durch die Farben.

Infolge der Farbmischungen und des Übereinander-Malens transparenter Farbschichten entstehen die verschiedenen Farbtöne, welche durch die Reflexion des hellen Untergrundes eine hohe Leuchtkraft und Brillanz erreichen. Weiß entwickelt sich beim Malvorgang durch das Aussparen des Papiergrundes.

Das von Thomas Möser verwendete Aquarell-Papier ist meist 640 g/qm schweres Bütten von Fabriano (ital. Papiermühle seit 1786).

Für die Radierung (Linienätzung) wird die Platte mit einem säure-beständigen Firnis überzogen, in den die Zeichnung mit der Radiernadel  eingeritzt wird. Im Säurebad werden dann die frei gekratzten Linien in das Metall geätzt. Je länger die Säure einwirkt, desto tiefer graben sich die Linien in das Metall und ergeben einen stärkeren Abdruck.

Sollen nur einzelne Partien der Zeichnung kräftiger erscheinen, werden die übrigen Stellen wieder mit dem Firniss bedeckt und die Platte erneut ins Säurebad gelegt. Eine einzelne Druckplatte kann so mehreren Ätzvorgängen unterzogen werden.

Die Technik der Radierung

 

Die Radierung hat ihren Ursprung zu Beginn des 16. Jahrhunderts  in Deutschland und Italien. Sie ist neben dem Kupferstich das wichtigste Tiefdruckverfahren der europäischen Kunstgeschichte. Das Verfahren ist bis heute praktisch unverändert und wird nur noch von einigen wenigen Künstlern beherrscht. Die Aquatintaradierung ist eine Kombination der Techniken Radierung  und Aquatinta, eine Variante der Radierung.

Die künstlerische Qualität der Aquatinta-Radierung hängt von der ästhetischen Sensibilität und vom handwerklichen Können des Radierers und seines Druckers ab. Es ist die aufwändigste Art Bilder zu drucken, aber ihre Qualität wird von keiner anderen Drucktechnik erreicht.

Bei der Aquatinta (Flächenätzung) wird pulverisiertes Kolofoniumharz auf die blanke Kupferplatte gestäubt. Durch Erwärmung der Platte wird diese Kornschicht auf die Metalloberfläche geschmolzen. Die Platte ist nun, je nach Verfließform und Größe der Körner, von einem Netz überzogen, das bei der anschließenden Ätzung das darunter liegende Metall schützt.

Die geätzten Partien geben beim Druck die Farbe so flächig und porös, wie ein Raster an das Papier ab, dass sich für das Auge Farbzonen aus hellen und satten Farbtönen ergeben.

 Aquatinta ist die Tiefdrucktechnik mit der malerischsten Wirkung.

 

Ist die Platte von Firniss oder Harz befreit, findet die künstlerische Arbeit und das wochenlange Mühen Ihren Abschluss in der Druckerwerkstatt. Dort färbt der Radierdrucker nach Angaben des Künstlers die Platte von Hand nacheinander mit allen gewünschten Farben ein. Anschließend wird die Oberfläche mit einer Gaze und danach mit dem Handballen so blank gewischt, dass nur noch in Vertiefungen und Rillen Druckfarbe verbleibt. Bei höchstem Druck in der Walzenpresse werden Linien und Farben mit einer unvergleichlichen Feinheit und Brillanz auf das angefeuchtete Büttenpapier gezaubert. Der gesamte Vorgang muss für jeden einzelnen Abzug wiederholt werden. Jedes Blatt ist ein Unikat und wird vom Künstler nummeriert, signiert und mit einem Prägestempel versehen.

Die besondere Technik von Thomas Möser ermöglicht, mit meist nur einer Druckplatte eine reichhaltige und nuancierte Farbpalette zu schaffen. Er entwickelte die Aquatintaradierung in 30 Jahren seiner Arbeit auf das höchste Niveau.  (C. Pusch)

Radierplatte "Erfurt" (Detail)

Bearbeitung der Platte mit der Radiernadel

Radierplatte "Neumarkt"

Prägestempel TM

Nummerierung und Signatur

fertiger Radiedruck "Neumarkt"

 

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